Im Rahmen der Verleihungen beim Dinghofer Symposium ging die diesjährige Franz-Dinghofer-Medaille an den Biochemiker Gunther Pendl sowie der Franz-Dinghofer-Medienpreis an den Leopold-Stocker-Verlag beziehungsweise an den Verleger und Publizisten Wolfgang Dvorak-Stocker.
Wissenschaft glich in Corona-Pandemie “Scharlatanerie”
Der Kardiologe Jürgen Kammler hob in seiner Laudatio an Gunther Pendl hervor, dass dieser seit Jahren am Dreh- und Angelpunkt zwischen Wissenschaft und Wirtschaft tätig sei. Diese enge Verbindung der beiden Felder sei eine relevante Notwendigkeit. Pendl hielt seinerseits fest, dass Wissenschaft eine Trennung von Fakten und Gefühlen brauche und kritisierte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, es sei “Scharlatanerie” gleichgekommen, seitens der Wissenschaft moralische Fragen zu beantworten.
Mann mit Substanz und Haltung
Die Laudatio auf den Leopold-Stocker-Verlag hielt Konrad Markward Weiß, Schriftleiter der Monatszeitschrift Der Eckart. In diesem Verlag würden jährlich mehr als 50 Bücher erscheinen, das Flaggschiff “Landwirt” habe mehr als 50.000 Abonnenten, mehr als100 Personen seien im Verlag “in Lohn und Brot”, so Weiß. Wolfgang Dvorak-Stocker lobte er als einen Mann mit außergewöhnlicher Substanz und Haltung.
Menschenbild der Linken und Rechten unterscheidet sich
Dvorak-Stocker ging unter anderem auf die Kritik am Dinghofer-Symposium ein: Er könne es insofern verstehen, dass dagegen kampagnisiert werde, weil sich das Menschenbild der Linken und Rechten unterscheide. Während die Linken davon ausgehen würden, dass der Mensch als “Tabula rasa” auf die Welt komme und Prägungen wie etwa Heimat aufgelöst werden müssten, würden die Rechten davon ausgehen, dass die allermeisten Menschen diese Prägungen brauchen. Daher dürfe man sich nicht darüber wundern, dass von Seiten der Linken jedes Mittel ergriffen werde, um dagegen zu kämpfen.
Vortrag über Freiheit als Grundlage einer Gesellschaft
Im Rahmen der Preisverleihung hielt J. Michael Rainer, emeritierter Universitätsprofessor der Universität Salzburg einen Vortrag über “Die Freiheit als Grundlage einer jeden Gesellschaft von der Antike bis heute” und beleuchtete den Freiheitsbegriff über die historischen Epochen hinweg – beginnend mit dem antiken Griechenland und dem alten Rom bis hin zum Begriff Freiheit in Amerika, in Frankreich, in Deutschland und Österreich vom 17. bis zum 19. Jahrhundert und bis hin zur Jetztzeit.
Freiheitliche als Hüterin der Freiheit
Die Freiheit sei einzuteilen in politische und persönliche Freiheit, sagte Rainer. Unter anderem gab er zu bedenken, dass zunehmend jene Dimension abhanden komme, die seit den Römern als “gute Sitten” weiterlebe. Für eine freiheitliche Gesinnungsgemeinschaft halte er es für lohnenswert, Verbindungen zwischen Anstand, Moral und Freiheit zu verinnerlichen, damit sie auch in Zukunft ihre Funktion als Hüterin der persönlichen und politischen Freiheit wahrnehmen könne.
